Ironman Hawaii 2003 - Gabi Morhart, Klaus Wenk und Thorsten Fritz

Finisher beim Ironman Hawaii - Gabi Morhart, Klaus Wenk und Thorsten Fritz

Die drei Musketiere - oder - kann Katja hexen?

Gabi Morhart - 39 Jahre - Architektin
Qualifikation: Ironman Florida: Gesamtzeit: 10:42 h
Ironman Hawaii
Gesamtzeit: 11:37 h
Schwimmen: 01:00 h - Radfahren: 05:55 h - Laufen: 04:32 h

Klaus Wenk - 43 Jahre - IT-Unternehmensberater - verheiratet, 1 Kind
Qualifikation: Ironman Brasilien: Gesamtzeit: 10:38 h
Ironman Hawaii
Gesamtzeit: 14:14 h
Schwimmen: 01:18 h - Radfahren: 06:42 h - Laufen: 06:00 h

Thorsten Fritz - 40 Jahre - Apotheker/selbstständig
Qualifikation: Ironman Korea: Gesamtzeit: 10:49 h
Ironman Hawaii
Gesamtzeit: 11:14 h
Schwimmen: 01:07 h - Radfahren: 05:30 h - Laufen: 04:29 h

Bericht:

Drei seelenverwandte aber grundverschiedene Charaktere, drei verschiedene Ausgangspunkte aber alle haben ein Ziel: Hawaii. Die Dame im Team ist eine pfeilschnelle Schwimmerin, einer der Herrn kann eigentlich alles gleich gut oder schlecht und einer kann eigentlich "nur" gescheit Radfahren. Am Anfang der Geschichte kannte keiner den anderen. Klaus (der strahlende Herr auf der rechten Seite des Bildes) ist von Katja als Vorausradler beim Sport-Scheck-Lauf eingesetzt, Gabi als Besen-Radlerin. Da sind volle 2 Stunden dazwischen ! Dass sich die beiden getroffen haben ist schon die erste Hexerei. Gabi startet beim Ironman Florida 2002, weil sie dort einen Homestay hat. Thorsten (folglich der linke Herr im Bild) will sich dort qualifizieren. Gabi trifft Thorsten...usw. Klaus will sich in Japan qualifizieren, die Japaner lassen wegen SARS keine Ausländer starten und so fliegt er nach Brasilien. Und wen trifft er da, richtig, Thorsten. Und weil sich die Gabi in Florida und der Klaus in Brasilien den Slot geholt haben, will Thorsten natürlich auch mit nach Hawaii: Thorsten fliegt nach Korea und, nein er trifft dort niemand, er qualifiziert sich dort.

Wie Katja das gemacht hat, dass die drei sich für Hawaii qualifizieren ist rein subjektiv gesehen so: Sie kennt ihre "Kandidaten" genau: Gabis Plan umfasst gemittelt 13 Std.(mehr ist aus beruflichen Gründen nicht drin, sehr zu Gabis Bedauern), Klaus` Plan hat um die 20 Stunden, packt aber gerne selber noch was drauf (und bringt damit "Cheffin" Katja zur Verzweiflung...)..., und Thorstens Plan ca. 16 Std. je nach Anzahl der zu kurierenden Schnupfennasen in seiner Apotheke... Sie weiß einfühlsam mit ihnen umzugehen: "lauf, oder meinst Du es tut den anderen nicht weh!" Sie hat für jede Situation den passenden Spruch: "this ist a run, not a walk" Sie kann ungemein anfeuern: "go hard or go home" Sie hat sehr individuelle Trainingsmethoden: "2 Std. Rasenmähen im KA-Bereich" oder "G1/2 Umzugs-Kartons schleppen".

Und jetzt das ganze noch mal objektiv: Sie kennt durch die Leistungsdiagnosen, Wettkampfergebnisse und gemeinsame Trainings ihre Schützlinge. Sie reagiert sofort mit angepassten Trainingsplänen auf jedes Problem oder Verletzung. Sie richtet Ihre Trainingspläne zielgenau auf das veranschlagte Ziel aus. Sie weiß zu motivieren und auch zu kritisieren, sollte mal jemand z.B. im Radtrainingslager über die Strenge schlagen. Sie ist jederzeit "online", auch während ihrer eigenen Wettkämpfe und Trainingslager.

Hawaii

Und so bringt die "Cheffin" ihre 3 Kandidaten doch tatsächlich nach Hawaii. Es ist unglaublich, sie macht aus den eher mittelmäßigen Triathleten doch 3 Teilnehmer an den IRONMAN WORLD CHAMPIONSHIPS in KONA HAWAII !!

Lockerer Lauf auf dem Alii Drive - Gabi Morhart, Klaus Wenk und Thorsten Fritz kurz vor dem Ironman Hawaii

10 Tage vor dem Start des IRONMAN HAWAII fliegen unsere 3 Helden nach Kailua-Kona. Die Stadt heißt eben tatsächlich Kailua und nicht Kona, welches die Region ist. Dass die Radstrecke auf dem "Queen K-Highway" verläuft und das es insidermäßig echt cool ist, bereits mit dem Hawaii-Hemd aus dem Flieger zu steigen, auch diese Informationen gehören zur Fullsize-Betreuung einer Katja Mayer. Den ersten Lauf auf dem ALII-Drive registrieren unsere drei Rookies unter den unvergesslichen Momenten in ihrem Triathlon-Leben. Jeden Morgen schwimmen an der berühmt-berüchtigten PIER von Kailua-Kona. Dort treffen sich die "Auserwählten" der gesamten Triathlon-Welt, entsprechend ist das Sprach-Gewirr.

Der Schwimmstart des Ironman Hawaii 2003 - Gabi Morhart, Klaus Wenk und Thorsten Fritz nehmen teil

Im pudelwarmen Wasser zwischen vielen bunten Fischen, Schildkröten und Delphinen, hat man Zeit und Muse alles mit Genuss anzuschauen, eine Schwimmbrille genügt! Radfahren auf dem Queen K-Highway in Richtung HAWI. Und überall trifft man die "Großen" der Szene. Sind das doch glatt ganz normale Menschen mit denen man auch ganz normal reden kann. Die Stimmung unter den Athleten generell locker und fröhlich. Kein Wunder: man hat sich -vielleicht einmal im Leben- qualifiziert und möchte nur finishen. Keine Platzierung, keine Zeitvorgabe, nur aufrecht durchs Ziel kommen! Start zu diesem einen Wettkampf im Triathlon-Leben: Samstag früh, 7.00h, bereits 29 Grad, flaches Wasser (Ja, die 3 arbeiten mit allen Mitteln und haben dafür im Volcano-National-Park der Feuergöttin Pele extra eine Flasche GIN geopfert). Schwimmen mit den bunten Fischen und den besten Triathleten der Welt.

Ironman Hawaii 2003 - Klaus Wenk auf der Radstrecke

Raus auf die Radstrecke, radeln können alle drei. Am Anfang ist es nicht sehr windig (siehe Pele), aber auf dem Rückweg von HAWI nimmt der Wind, der natürlich entgegen bläst und den man wie einen heißen Föhn empfindet, stark zu und kostet auf dem hügeligen Kurs noch ein paar extra Körner. Dies ist bekannt, je später man dran ist, umso mehr Wind gibt es zur Belohnung auf dem Rückweg. Gabi und Thorsten haben keine Probleme beim Radeln, aber Klaus stürzt gleich zu Beginn der Radstrecke und prellt sich ziemlich übel Schulter und Steißbein. Aufgeben? Auf Hawaii????

Niemals!!! Man kann auch mit Schmerzen, einem defekten Vorderrad (zwei Speichen weniger!!!) und ohne Vorderrad-Bremse Rad fahren! Klaus ist für uns DER Ironman!! Raus auf die Laufstrecke, erst den Alii-Drive in Kailua-Kona hoch und runter ( da kochte neben dem Asphalt, dem Wasser und den Athleten auch die Stimmung) und dann ab auf den glühenden Queen-K-Highway zum Energy-Lab. Wer dies noch nicht gemacht hat, glaubt nicht, dass man bei dieser abartigen Hitze laufen kann. Eine einsame Sache die Lauferei auf dem Highway, wären da nicht die vielen Volunteers an den Verpflegungsstellen, die einen begeistert anfeuern. "Looking good!" schreien sie und du weißt, dass du in diesem Moment nicht gut aussiehst, aber egal, es hilft weiter...! Der Zieleinlauf auf dem Alii-Drive ist der Traum eines Triathleten. Unglaublicher Jubel für jeden Finisher, bis zum Zielschluß nachts um 24.00 h. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl im Ziel und unvergesslich für unsere 3 Ironmänner bzw. -frau.

Die Tage nach dem Rennen sind der eigentliche Grund für die jahrelange Plackerei. Mit breiter Brust auf die Siegerehrung gehen (Zitat Katja: "herzlich willkommen in der Familie!"), auf die anderen Hawaii Inseln "hoppen" (superschön ist die Insel Kauai!) , Helikopter fliegen, um 5:00 morgens auf einem erloschenen Vulkan den Sonnenaufgang bestaunen, schnorcheln gehen, eben das Leben aus dem Vollen genießen.....!

Und dann kommt irgendwie der Gedanke, dass man das alles eigentlich viel besser könnte und wo man sich den Slot für nächstes Jahr erkämpfen könnte, um wieder an die Pier von Kailua-Kona zu kommen. Der Virus hat sie - alle drei !

Mahalo an alle die geholfen haben, dieses einzigartige Triathlon-Festival erleben zu dürfen!
Hang loose und see you in Kona!

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